Das digitale Ursprungszeugnis: Endlich papierlos

Schluss mit Papierbergen und Wartezeiten: Seit dem 15. September 2025 können deutsche Unternehmen ihre Ursprungszeugnisse vollständig digital abwickeln. Die deutschen Industrie- und Handelskammern haben das digitale Ursprungszeugnis (dUZ) eingeführt – ein wichtiger Schritt zur Modernisierung der Außenwirtschaft.

Was ändert sich konkret?

Bisher konnten Unternehmen zwar online einen Antrag für ein elektronisches Ursprungszeugnis (eUZ) stellen, mussten das fertige Dokument aber trotzdem ausdrucken. Das neue digitale Ursprungszeugnis macht damit Schluss: Der gesamte Prozess läuft vollständig digital ab – von der Beantragung bis zur Verwendung beim Zoll.

Sicherheit auf höchstem Niveau

Fälschungssicher durch Metadaten

Das dUZ nutzt deutlich mehr Sicherheitsmerkmale als das bisherige eUZ. Während das elektronische Ursprungszeugnis nur über eine Seriennummer und einen Prüfcode verfügte, arbeitet das Digitale mit umfassenden Metainformationen zur Authentifizierung.

Digitale Unterschrift mit einem Klick prüfbar

Im PDF sind alle Informationen über das elektronische Zertifikat, den Validierungsstatus und die digitale Unterschrift hinterlegt. Mit einem einfachen Klick können Empfänger das IHK-Siegel und die Unterschrift des Sachbearbeiters direkt im Adobe Reader überprüfen – ohne zusätzliche Software oder komplizierte Verfahren.

Die Vorteile für Ihr Unternehmen

Zeit und Kosten sparen
Unternehmen reduzieren nicht nur Papier- und Druckkosten, sondern beschleunigen ihre gesamten Exportprozesse erheblich. Während früher zwischen Antragstellung und Versand des Ursprungszeugnisses oft Tage vergingen, können Dokumente jetzt binnen Minuten beim Empfänger sein.

Nahtlose Integration in bestehende Systeme
Das dUZ lässt sich problemlos in digitale Geschäftsprozesse und Supply-Chain-Management-Systeme einbinden. Exporteure können ihre Dokumentation vollständig automatisieren und dabei trotzdem alle rechtlichen Anforderungen erfüllen.

Rechtssicherheit bleibt gewährleistet
Das digitale Ursprungszeugnis behält seine rechtliche Qualität als öffentliche Urkunde bei – auch in volldigitaler Form. Damit hat es die gleiche rechtliche Wirkung wie herkömmliche Papierdokumente.

Internationale Akzeptanz fördern
Die IHKs unterstützen Unternehmen mit speziellen Informationsschreiben an ausländische Geschäftspartner, um die Akzeptanz des neuen digitalen Formats zu fördern. So können auch traditionell papieraffine Märkte schrittweise für die digitale Lösung gewonnen werden.

Praxis-Tipp: Die IHK Nürnberg stellt einen übersichtlichen Quick-Guide zur Verfügung, der Schritt für Schritt durch den Prozess führt. Das Dokument finden Sie unter: 202508-euzweb-quickguide-18-Unternehmen-dUZ.pdf

Ausblick: Weitere Digitalisierung folgt

Das digitale Ursprungszeugnis ist nur der Anfang. Die IHKs erweitern ihr Angebot digitaler Dienstleistungen für exportierende Unternehmen kontinuierlich. In den kommenden Jahren ist zu erwarten, dass weitere Dokumente und Verfahren der Außenwirtschaft ähnlich modernisiert werden.

Fazit

Mit dem digitalen Ursprungszeugnis wird der internationale Handel ein Stück zukunftsfähiger. Unternehmen profitieren von schnelleren Prozessen, niedrigeren Kosten und der gewohnten rechtlichen Sicherheit. Wer seine Exportdokumentation noch nicht digitalisiert hat, sollte jetzt den Sprung wagen – die Technik ist ausgereift, die Vorteile sind messbar.

Quellen:

Alexander Haun

Bei BEX bin ich im Bereich Produktmanagement tätig. Exportkontrolle, Warenursprung und Präferenzen gehören zu meinen Schwerpunktthemen. Für die fachlichen Beiträge zu den genannten Themengebieten bin ich im BEXblog verantwortlich.