GENESYS-Anwenderbericht: Franz Binder Gruppe

Franz Binder Gruppe Firmengebäude Neckarsulm web

„Kann die Ware präferenzberechtigt geliefert werden?“

Der Marktführer für Rundsteckverbinder, die Firma Franz Binder mit Hauptsitz in Neckarsulm, bietet neben den zirka 10.000 standardisierten Steckverbindern auch kundenspezifische Steckverbinder und Lösungen für höchste Anforderungen. Die Produkte kommen in vielen Branchen, beispielsweise in der Medizintechnik, der Verkehrstechnik, der lebensmittelverarbeitenden Industrie und bei land- und bauwirtschaftlichen Maschinen zum Einsatz.

Franz Binder Neckarsulm

Trotz starkem Wachstum zeigt sich die Firma Franz Binder als Familienunternehmen mit traditionellen Werten. Stehenbleiben will man dabei nicht, sondern stets mutig vorangehen. Und das nicht nur im technologischen Sinne, sondern auch was die fachliche Entwicklung der einzelnen Mitarbeiter angeht. Seit der Gründung 1960 ist der Qualitätsanbieter für elektronische Verbindungen konsequent gewachsen, wie beispielsweise die Gründung von BINDER CHINA im Jahr 2001 zeigt. Heute verfügt die Unternehmensgruppe über 14 Standorte in der ganzen Welt. Gerade diese internationale Ausrichtung mit weltweiten Absatzmärkten hat die kundenseitige Frage wiederholt aufkommen lassen: „Kann die Ware präferenzberechtigt geliefert werden?“

 

Diese Frage konnte im Einzelfall auch immer zuverlässig beantwortet werden, erzeugte jedoch einen hohen manuellen Aufwand. Mit der LE-Verwaltung im SAP-Standard war das Thema schon lange nicht mehr umzusetzen. Aus diesem Grund beauftrage die Geschäftsleitung ein Projekt zur Implementierung einer geeigneten Lösung. Dieser Herausforderung hat sich die Abteilung „Prozesse und Organisation“ der Franz Binder Gruppe angenommen. Betreut wird von dieser die Inhouse-Installation des SAP-ERP-Systems mit allen zugehörigen Modulen. Nur in Ausnahmefällen beordert man externe Unterstützung. Auf diese Weise werden für eine Vielzahl interner Projekte für die jeweiligen Fachabteilungen Lösungen gefunden.

 

Hauptverantwortlich für die Umsetzung der Präferenzkalkulationslösung ist Daniel Pfeil, der seit 2016 bei dem inhabergeführten Unternehmen tätig ist und über mehr als zehn Jahre SAP-Erfahrung verfügt. Nach der Implementierung von GENESYS sprachen wir nun mit ihm und seinen Kolleginnen aus den Fachbereichen: Silvia Blum, seit 2001 Einkäuferin für Leiterplatten und Kabel, SAP-Key-Userin und BEX-Verantwortliche sowie mit Vanessa Geiger, seit 2018 für den Einkauf und Disposition des Bereichs Stanzteile zuständig.

 

Franz Binder PräferenzkalkulationDie Anwender der BEX-Produkte: v.l.n.r. Silvia Blum, Daniel Pfeil, Vanessa Geiger

 

Welche Lösungsansätze wurden erwogen?

Daniel Pfeil: „Durch unser Systemhaus, die All for One Steeb, wurden wir darauf aufmerksam, dass es von der Firma BEX auch eine Lösung für die Präferenzkalkulation gibt, welche eine vollumfängliche LE-Verwaltung besitzt.
Deshalb wurden dann im weiteren Projektverlauf SAP GTS und GENESYS in Betrachtung gezogen. SAP GTS ist eine sehr mächtige Lösung, die nicht nur höhere Hardwareanforderungen mit sich bringt, sondern auch deutlich umfangreicher betreut werden muss und damit natürlich auch höhere Kosten verursacht.Da wir bereits seit langem BEX Produkte zur Ausfuhranmeldung und Sanktionslistenprüfung im Einsatz hatten, fiel uns die Entscheidung für einen Anbieter nicht schwer und wir entschieden uns nach Abwägung der Alternativen für GENESYS.“

Auf welche speziellen Anforderungen konnte eingegangen werden?

Daniel Pfeil: „Wir haben bei uns die Variantenkonfiguration der SAP im Einsatz. Daher brauchen wir nicht für jede Variante eines Produkts eine eigene Materialnummer, sondern können alle Varianten über ein konfigurierbares Material abbilden. In unserem Fall sind dies u.a. Stecker mit Kabeln in verschiedenen Längenausprägungen. Hier war es so, dass die BEX-Lösung diese Funktion zu Projektstart noch nicht abgedeckt hatte. Dank der Unterstützung der Entwickler der BEX, konnte man schnell auf unsere Anforderungen eingehen und die Software entsprechend erweitern. Gemeinsam haben wir dann Lösungen erarbeitet, die nun für alle Anwender nutzbar gemacht wurden und konnten so auch unsere Ideen einbringen. Mit der heutigen Version 2.0 sind mittlerweile unzählige Erweiterungen sowie User Exits vorgesehen, sodass man als Kunde selbst den Programmablauf anpassen und diesen auf die eigenen Bedürfnisse erweitern kann.

Was macht die Zusammenarbeit mit der BEX aus?

Daniel Pfeil: „Nicht nur der Support antwortet und reagiert ausgesprochen schnell, auch die individuelle Betreuung und der persönliche Draht zu den Mitarbeitern ist hervorzuheben. Außerdem waren wir mit den Entwicklern rasch auf einer Wellenlänge und konnten schnell feststellen und analysieren wo ein Problem liegt und dieses gemeinsam angehen. So konnten viele Lösungen im Dialog erarbeitet werden.“

 

Wie gestaltet sich die praktische Anwendung bisher?

Silvia Blum: „Wir konnten nun die ersten Langzeitlieferantenerklärungen anfordern. Hierbei haben wir die Möglichkeit genutzt, den Nachweis online über das GENESYSPORTAL anzufordern. Der Lieferant meldet sich dazu am Portal an und pflegt dort die Daten. Dies reduziert den Aufwand für die Pflege natürlich auf ein Minimum für uns. Falls der Lieferant dies nicht kann oder möchte, können wir die Dokumente auch direkt aus GENESYS per E-Mail versenden. So ist es dann sehr einfach LLEs anzufordern, auszustellen und zu mahnen. Wir nutzen hierfür ein Postfach, das wir über die BEX hosten. Alternativ hätte man auch den eigenen Exchange Server verwenden können.“

 

Wie kommt die LE-Verwaltung von GENESYS bei Kunden und Lieferanten an?

Vanessa Geiger: „Die Lieferanten brauchen oft noch etwas Führung auf dem Gebiet, da viele Einkaufsteile bei uns von kleineren Unternehmen geliefert werden, die bisher kaum Berührungspunkte mit dem Thema Warenursprung hatten. Wir merken aber, dass sich hier einiges tut und vermuten, dass in ein paar Jahren das Thema auch in der Allgemeinheit eine Selbstverständlichkeit darstellen wird. Auch in der Ausstellung von Nachweisen werden wir es uns leichtmachen und alle Anfragen für Lieferantenerklärungen ganz einfach mit Nachweisen aus GENESYS beantworten. In einem späteren Schritt wäre es ebenfalls vorstellbar, die Lieferantenerklärungen direkt auf den jeweiligen Rechnungen ausstellen, da nun alle notwendigen Informationen in unserem SAP-ERP-System vorliegen.“

 

Wie geht es nach dem nun erfolgreichen Abschluss des Projekts weiter?

Daniel Pfeil: „In das Thema Präferenzkalkulation bin ich durch das Projekt verstärkt eingestiegen und werde auch zukünftig mit diesem Thema verbunden bleiben. Mittlerweile konnte ich mich jedoch weitgehend zurückziehen, da die Anwender die Handhabung und das Programm im Griff haben und der Rest automatisiert im Hintergrund abläuft. Nichtsdestotrotz ist und bleibt das Thema Präferenzkalkulation immer ein komplexes Fachgebiet. Gerade durch diese hohe Komplexität, muss man sich absolut darauf verlassen können, dass das Programm mit den Daten richtig arbeitet. Und dieses Vertrauen haben wir nun ganz und gar.“

Stefan Kluge

"Sanktionslistenprüfung geht jedes Unternehmen an" Fachlich beschäftige ich mich seit 2018 mit Embargos, Exportkontrolle und Trade Compliance sowie im Speziellen mit dem Thema Sanktionslisten. Bei der BEX leite ich den Bereich Vertrieb und Marketing. Kommen Sie bei Fragen gerne auf mich zu.