Usability steht für die Gebrauchstauglichkeit von Produkten im Produktdesign und beinhaltet außerdem die Software-Ergonomie in der Softwareentwicklung. Um die Usability von Produkten evaluieren zu können, werden Nutzertests mit entsprechenden Zielgruppen des zu untersuchenden Produkts durchgeführt. Diese Methode wird Usability Testing genannt. Ziel ist es hierbei, die Benutzerfreundlichkeit von Produkten zu prüfen, Optimierungsempfehlungen für die weitere Produktentwicklung zu liefern und Begeisterungsfaktoren der Anwender hinsichtlich bestehender Lösungen aufzuzeigen.
Nutzerberfragungen in Zeiten von Corona
Im Frühjahr 2020 starteten wir zunächst mit Benutzerbefragungen, um unsere Kunden besser zu verstehen und neue, noch nicht berücksichtigte Nutzeranforderungen zu sammeln. Zeitgleich wurde die Corona-Pandemie zum weltweiten Thema und erschwerte uns den intensiven Kontakt zu unseren Kunden. Dennoch konnten wir für die Weiterentwicklung und Verbesserung unseres Produkts AES3 zumindest einige hilfreiche Nutzungsanforderungen durch das Feedback unserer Kunden definieren. Diese wertvollen Rückmeldungen bildeten die Basis für den ersten Entwurf der verbesserten Anwendung, den es galt im nächsten Schritt zusammen mit den Nutzern mittels Usability Testings zu evaluieren.
Die Testphase
Zunächst nahmen wir an der “Usability Testessen” Veranstaltung von quäntchen + glück GmbH & Co. KG teil. Hier hatten wir die Chance unseren Prototyp an Laien zu testen. Da das Zollthema eher von komplexer Natur ist, bemerkten wir schnell, dass es nur Sinn macht den Entwurf mit der richtigen Zielgruppe, nämlich unseren Kunden zu testen.
Wir fragten also bei unseren Nutzern direkt nach und gaben ihnen die Möglichkeit, sich bei unserem eigens dafür erstellten, virtuellen Testerpool anzumelden. Die Anfragen trugen nach nur wenigen Wochen, trotz der Pandemie Früchte und wir konnten die ersten Testings, zwar nicht persönlich, aber mittels Remote-Software durchführen.
Spannende Erkenntnisse
Nach den Testings wurde uns klar, dass man seine Nutzer nicht gut genug kennen kann. Richtig Spaß macht es, wenn Testende von Features begeistert sind, die man aufgrund von Nutzerbefragungen im Prototyp berücksichtigt hat. Hier verstanden wir, dass die Methoden zur Verbesserung der User Experience auch wirklich Sinn machen. Die Kunden freuen sich, wenn Dinge verbessert werden, die sie Monate zuvor in Nutzerbefragungen bemängelt hatten.
Hier ein paar Beispiele:
Um eine neue Ausfuhranmeldung zu erstellen, kopieren Nutzer Vorgänge und erstellen diese nicht neu. Das spart viel Zeit und Tipparbeit. Also platzierten wir einen einfachen Button in der Auftragsübersicht, der es den Nutzern erlaubt mit einem Klick Vorgänge zu kopieren.
Des Weiteren ist es unseren Nutzern wichtig, eine umfangreiche Unterstützung bei der Plausibilitätsprüfung zu erhalten. Einfachere Texte zu Fehlermeldungen und farbliche Markierungen an den betreffenden Feldern wurden hier hauptsächlich als Anforderungen genannt. Letzteres haben wir bereits getestet und die Nutzer waren begeistert.
Auch die Möglichkeit einfach und schnell mit Kollegen über AES3 zu kommunizieren und diese in Nachrichten direkt anzuschreiben, wurde von den Testenden als äußerst positiv bewertet.
Und wie geht es jetzt weiter?
Eine weitere wichtige Erkenntnis ist, dass die BEX sehr viele Nutzergruppen hat und wir mit der Entwicklung und dem Verstehen unserer Kunden noch lange nicht am Ende sind: Hier bleibt es definitiv spannend, da wir es als unsere Herausforderung sehen alle Nutzergruppen mit einer nutzerfreundlichen Anwendung zu bedienen und somit ein großartiges Anwendererlebnis zu bieten. Da wir in einem iterativen und agilen Prozess arbeiten, werden alle Erkenntnisse aus unseren Usability Testings in die Weiterentwicklung unserer Anwendung/en fließen und dann heißt es: Nochmal testen!