Ausfuhrzollstelle

Check Zoll

Für die Warenausfuhr müssen in vielen Fällen bereits im Inland einige Formalitäten erledigt werden. Dazu gehören vor allem die Ausfuhranmeldung und die Warenkontrolle durch den Zoll, der dem Ausführer außerdem die notwendigen Dokumente ausstellen muss. Eine zentrale Rolle nimmt hierbei die Ausfuhrzollstelle ein. Wir erklären, worum es sich bei der Ausfuhrzollstelle handelt, wie sie von der Ausgangszollstelle abzugrenzen ist und wie Sie Ihre nächste Ausfuhrzollstelle finden.

Das Wichtigste zum Thema Ausfuhrzollstelle

Definition: Was ist eine Ausfuhrzollstelle?

Zur Kontrolle des Außenhandels durchläuft eine Ware vor dem Export aus dem Zollgebiet der Europäischen Union grundsätzlich eine Prüfung durch den Zoll. Dabei spielt die Ausfuhrzollstelle eine wichtige Rolle. Bei der sogenannten „Ausfuhrzollstelle” handelt es sich um die inländische Amtsstelle, an der …

Funktionen: Was ist der Zweck einer Ausfuhrzollstelle?

An der Ausfuhrzollstelle werden die Ausfuhranmeldung und gegebenenfalls die Waren geprüft, bevor sie das Zollgebiet verlassen dürfen. Damit hat die Ausfuhrzollstelle eine zentrale Rolle bei der Exportkontrolle. Sie überwacht die Ausfuhr und stellt sicher, dass alle zollrechtlichen Exportvorschriften, die im Unionszollkodex (UZK) festgelegt sind, eingehalten werden. Dadurch trägt die Ausfuhrzollstelle beim zweistufigen Ausfuhrverfahren außerdem dazu bei, dass die letzten Prozesse zur Abwicklung der Ausfuhr an der Zollgebietsgrenze effizienter ablaufen.

Was ist der Unterschied zwischen Ausgangszollstelle und Ausfuhrzollstelle?

Die Unterscheidung zwischen Ausfuhrzollstelle und Ausgangszollstelle ist je nach Art des Ausfuhrverfahrens wichtig. Denn im sogenannten „zweistufigen Ausfuhrverfahren” sind zwei Zollstellen involviert. Dabei erfolgt die Ausfuhranmeldung bei einer Zollstelle, die sich in der Nähe des Ausführers oder seines Verlade- beziehungsweise Verpackungsortes befindet. Die Ausgangszollstelle hingegeben beschreibt die Zollstelle, an der die Ware das Zollgebiet letztlich verlässt. Sie liegt oft an der Grenze des Zollgebiets.

Wann ist eine Ausfuhrzollstelle an der Exportkontrolle beteiligt?

Überschreitet die zu exportierende Ware einen Wert von 1.000 Euro oder ein Gewicht von 1.000 Kilogramm, ist eine elektronische Ausfuhranmeldung Pflicht. Grundsätzlich ist ab diesen Schwellenwerten eine Ausfuhrzollstelle im Exportprozess involviert. In bestimmten Fällen können Ausführer die Anmeldung jedoch direkt an der Ausgangszollstelle abgeben. Hierzu ist eine Unterscheidung zwischen dem einstufigen und dem zweistufigen Ausfuhrverfahren notwendig.

Hintergrund: einstufiges und zweistufiges Ausfuhrverfahren

Das zweistufige Ausfuhrverfahren

In vielen Exportfällen muss der Zoll eine Risikoanalyse und Warenkontrolle vor der Ausfuhr durchführen. Dazu wird das zweistufige Ausfuhrverfahren angewandt. Es ist verpflichtend, wenn …

  • … der Warenwert die Grenze von 3.000 Euro überschreitet
  • … oder für den Export der Ware zusätzliche Verbote und Beschränkungen gelten

Die erste Stufe des zweistufigen Ausfuhrverfahrens sieht die Anmeldung und Kontrolle an der Ausfuhrzollstelle vor. Wird der Export genehmigt, erstellen die Zollbeamten ein Ausfuhrbegleitdokument (ABD) und eine Master Reference Number (MRN) für den jeweiligen Vorgang.

Die zweite Stufe des zweistufigen Ausfuhrverfahrens umfasst die abschließende Abwicklung an der Ausgangszollstelle – also der Zollstelle, an der die Ware das Zollgebiet endgültig verlässt. Sie erhalten einen Ausgangsvermerk.

Das einstufige Ausfuhrverfahren

Dieses vereinfachte Verfahren kann bei einer Ausfuhr von Waren angewandt werden, …

  • … deren Wert zwischen 1.000 und 3.000 Euro liegt beziehungsweise
  • … die weniger als 1.000 Kilogramm wiegen und
  • … die keinen besonderen Verboten oder Beschränkungen unterliegen

Die Eröffnung des Ausfuhrverfahrens erfolgt direkt an der Grenzzollstelle.

Weitere Informationen zur Vorgehensweise haben wir in unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Ausfuhranmeldung zusammengefasst.

Wie finde ich die zuständige Ausfuhrzollstelle?

An welcher Ausfuhrzollstelle genau erfolgt die Abgabe des Ausfuhranmeldung im zweistufigen Verfahren? Die Zollstelle kann nicht etwa beliebig ausgewählt werden. Die Zuständigkeit ergibt sich stattdessen durch den jeweiligen Bezirk am Sitz des Ausführers oder an dem Verladungs- beziehungsweise Verpackungsort. Anhand der entsprechenden Postleitzahl lässt sich die zugewiesene Ausfuhrzollstelle über die Online-Suche des Zolls ermitteln.

Achtung: Werden für den Ort, an dem der Ausführer ansässig ist oder seine Ware verladen oder verpackt wird, mehrere Ausfuhrzollstellen angezeigt, muss die Zuständigkeit beispielsweise anhand der genauen Straße bestimmt werden. Eine genaue Info dazu können Sie auf der Webseite des Zolls nachlesen.

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Steven Schindler

Steven Schindler ist seit der Gründung der BEX im Unternehmen und fachlicher Ansprechpartner für unsere Kunden im Bereich Export/ Außenhandel mit dem Schwerpunkt ATLAS Ausfuhr. Ebenso ist er Verantwortlich für unsere Projekte zu unseren SAP Schnittstellen. Haben Sie fachliche Fragen zu unseren Produkten? Gerne können Sie sich direkt an Herrn Schindler wenden.